Preußische Festungsartillerie |
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Geschichte |
Geschrieben von: Michael Oehlrich |
Freitag, den 04. Februar 2011 um 20:03 Uhr |
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Wer auch immer sich mit dem Thema Festungsbau – oder Festungsarchitektur – der „architectura militaris“ beschäftigt, kommt dabei auch fast automatisch mit dem Thema „Festungsartillerie“ in Berührung. Darüber könnte man sicherlich mehrere Bücher schreiben. Wir wollen hier nur einen kurzen Überblick über die deutsche Festungsartillerie im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts vermitteln – im vollen Bewusstsein, dass noch reichliche und schwierige Archivarbeit vor uns liegt und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Gerade in dieser Zeit entstanden in ganz Europa zahlreiche Festungsbauten, die uns heute immer noch faszinieren. Es war die Ära der Biehler – Forts auf der deutschen Seite - und die der Forts von Séré de Rivières, der „Barrière de Fer“, auf der französischen Seite jenseits des Rheins. Gerade der Zeitraum ab 1870 bis zur Jahrhundertwende war gekennzeichnet durch enorme Fortschritte in nahezu allen naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen - und damit natürlich auch im Artilleriewesen. Dies führte - nicht nur in Deutschland - dazu, dass für beinahe jedes Geschützkaliber mehrere Modelle aus verschiedenen Materialien (Bronze, Stahl, Gusseisen) und mit verschieden Verschlussarten entwickelt wurden. Die Entwicklung neuer Treibmittel und Sprengstoffe ab Mitte der 1880er Jahre führte zwangsläufig zu weiteren Varianten. So gab es um 1890 allein für das Kaliber 9 cm (alte „6-Pfünder“) 6 verschiedene Modelle. Im nachfolgenden Beitrag werden wir uns ausschließlich mit der Artillerie der Landfestungen beschäftigen. Küstenforts – wie etwa in Cuxhaven oder auch die Weserforts – stellten gänzlich andere Ansprüche an das Geschützmaterial, vor allem was die Kaliber und die Reichweiten anging. Der Artillerie einer Festung oder eines Forts kommen im Allgemeinen folgende Aufgaben zu:
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